Freitag, 16. August 2013
Heute Abend um 22:30 Uhr geht unser Flieger nach Island. Nach 3 ½ Stunden Flug gelandet, müssen wir noch zur Geysir Autovermietung um den bestellten Jeep abzuholen. Nach Unterzeichnung des Vertrages und einigen kleinen Erklärungen des Geysir-Angestellten bekommen wir die Schlüssel und nehmen unser Auto in Empfang. Leider ist es nicht der bestellte Jeep sondern ein Hyundai Tucson – nicht ganz das, was wir erwartet haben …
Wir fahren dann nach Reykjavik, um unsere Unterkunft zu beziehen. Die Suche nach der Hausnummer gestaltet sich etwas schwierig, bis Stephan dann doch mal zum Telefon greift und den Vermieter anruft (Stephan hat die Postleitzahl von Reykjavik als Hausnummer angenommen.). Gegen 3 Uhr liegen wir dann endlich im Bett.
Samstag, 17. August 2013
Trotz des späten Zubettgehens sind wir wie üblich wieder vor dem Wecker wach. Da der Kühlschrank unserer Ferienwohnung so gut wie leer ist, machen wir uns erst mal auf Frühstückssuche. Leider können wir keinen Supermarkt finden, der schon geöffnet hat – so wird es nur ein kleiner Happen von einer der vielen Tankstellen. Zurück in der Unterkunft zeigt uns unser freundlicher Vermieter Jón den Standort des nächsten Geldautomaten und Supermarktes. Wir decken uns also mit Bargeld ein und machen ein paar Besorgungen für das heutige Abendessen und das Frühstück für die nächsten Tage. Für die paar Dinge sind wir dann auch gleich über 12000 Kronen – ca. 80 € – los.
Nachdem die Einkäufe verstaut sind, machen wir uns mit den Kameras bewaffnet auf zum Sightseeing in die Stadt.
Unsere erste Station ist „Perlan“ – das Saga Museum. Hier wird sehr plastisch – fast schon unheimlich echt wirkend – die Geschichte Islands dargestellt. Auf der 360° Panoramaterasse genießen wir einen weiten Ausblick über Reykjavik. Anschließend fahren wir in die City, schlendern etwas über die Einkaufsmeile – Laugavegur – und besuchen die Hallgrímskirkja. Die Hallgrímskirkja das größte Kirchengebäude, das zweithöchste Gebäude und das sechstgrößte Bauwerk des Landes – ein recht schmuckloser Bau. Von außen erinnert der Bau an die Basaltsäulen an Islands Steilküsten. Das schneeweiße Innenleben erinnert an das Eis der Gletscher.
Nach ein wenig Souvenir-Shopping fahren wir nach Hause, um uns unser eigenes Abendessen – Lachsfilet mit Kräuterbaguette und Salat – zuzubereiten.
Da der Himmel den ganzen Tag schon fast wolkenfrei ist, beschließen wir noch etwas ins Landesinnere in den Þingvellir zum Þingvallavatn – einem See, etwa 50km von Reykjavik und damit der Beleuchtung der Großstadt entfernt – zu fahren, um nach Nordlichtern Ausschau zu halten. Wir machen ein paar Bilder vom Sonnenuntergang und umrunden den See, um die Zeit, bis es dunkel wird, zu überbrücken.
Leider zieht sich vorher der Himmel immer mehr und mehr zu und wir fahren erfolglos wieder nach Hause, wo wir auch gleich ins Bett fallen.
Sonntag, 18. August 2013
Nach dem Frühstück machen wir uns auf zum Alten Hafen von Reykjavik. Für heute steht eine Whale-Watching Tour auf dem Programm. Da wir die Tour schon online von Deutschland aus gebucht haben, können wir getrost an den vielen Anbietern vorbei zu unserem – „Elding“ – gehen. Dort tauschen wir unsere Bestellbestätigung gegen die Tickets ein und gehen schon mal auf das Vorschiff. Nach wenigen Augenblicken geht es dann auch schon los. Wir besetzen ein paar Plätze auf dem Mitteldeck und die Fahrt geht auch schon los. Eine der Elding Mitarbeiterinnen erzählt uns während der Fahrt via Lautsprecher viel Wissenswertes über Wale und Seevögel. Das Wetter ist uns leider nicht so hold. Zwischenzeitlich weht uns eine ziemlich steife Brise um die Nasen und es regnet, sodass wir recht durchnässt werden. Die Aussicht auf Wale ist auch recht mager. Es zeigt sich kurz ein Zwergwal. Zumindest war die Finne kurzzeitig zu sehen. Da wir aber auch lernen, dass Zwergwale diagonal und nicht senkrecht schwimmen, werden wir etwas enttäuscht, denn „Diagonalschwimmer“ machen kaum Sprünge, so wie man das aus einschlägigen TV Sendungen kennt.
Der bereits gesichtete Wal zeigt sich leider nicht mehr. Da die Zeit aber trotzdem weiter geht, muss der Kapitän irgendwann umdrehen und zum Hafen zurück fahren. Auf diesem Weg fahren wir recht dicht an einer kleinen Vogelinsel vorbei. Plötzlich zeigen hinter uns noch ein paar Zwergwale ihre Finnen. Wir versuchen ein paar Bilder zu machen, was nicht einfach ist. Nach ein paar Minuten geht es dann endgültig zurück zum Hafen, denn die Tour dauert „nur“ 3 Stunden.
Da wir vom Regen recht durchgeweicht sind, beschließen wir, erst mal nach Hause zu fahren, um uns etwas zu trocknen und aufzuwärmen. Am Nachmittag fahren wir noch in ein Einkaufszentrum, um uns etwas zu Essen zu holen. Alex und Stephan holen sich auch noch die letzten Vorräte für ihre Wanderung. Später am Abend fahren wir nochmal an den Hafen. Dort halten wir Ausschau nach dem „Sonnenschiff“ – eine Skulptur in Form eines Schiffes.
Montag, 19. August 2013
Für heute ist eine längere Fahrt auf die Halbinsel Snæfellsnes. Auf dem Weg dorthin machen wir aber einen kleinen Zwischenstopp in Akranes. Hier laufen wir durch die „Altstadt“, die wir leider nicht als solche erkennen. Es gibt zwar hier und da Tafeln und Bilder und Erklärungen – der historisch geschichtliche Funke springt dabei aber nicht über. Sehenswert an sich sind aber die 2 Leuchttürme und der dortige Küstenabschnitt. Als wir dort sind herrscht wohl gerade Ebbe – das Wasser des Atlantischen Ozeans ist recht weit weg. Einen der Leuchttürme kann man erklimmen – was wäre ein Turm ohne uns … hier haben wir einen Blick über Akranes und erspähen einen alten Kutter, den wir uns dann auch noch ansehen.
Akranes hat noch viel zu tun, um ein Touristenmagnet zu werden.
Unsere Fahrt geht weiter die Ringstraße entlang gen Westen nach Arnarstapi. Hier haben wir einen tollen Blick auf den Snæfellsjökull – laut den Isländern der schönste Vulkanberg des Landes. Nach einem leckeren isländischen Lamm-Eintopf erkunden wir die kleine Ortschaft an der Steilküste.
Anschließend fahren wir hinauf auf den Vulkanpass des Snæfellsjökull.
Auf dem Rückweg machen wir noch Halt an der Rauðfeldar-Schlucht.
Wieder zurück in Reykjavik gehen wir in ein nettes Restaurant am „Alten Hafen“.
Dienstag, 20. August 2013
Aufgrund des schönen Wetters haben wir uns heute entschieden zur Hekla zu fahren. Die Hekla zählt zu den aktivsten Vulkanen Islands und nimmt als „Tor zur Hölle“ einen wichtigen Platz in der Mythologie des Landes ein. Eine Eruption der Hekla kündigt sich erst ca. 90 Minuten vorher an. Daher wird hier auf den Schildern und in unseren Reiseführern angeraten, das Handy angeschaltet zu haben, wenn man den Berg besteigen möchte. Im Falle eines möglichen Ausbruchs wird man per SMS gewarnt.
Wir fahren erst recht lang auf asphaltierten Straßen. Irgendwann geht es auf eine Schotterpiste in Richtung Landmannalaugar. Hier nehmen wir den Abzweig zur Hekla. Diese Jeep-Piste rüttelt uns ganz schön durch bis wir auf einer Höhe von ca. 860 m das Auto zwangsweise parken müssen, da wir trotz mehrerer Versuche die Steigung der Piste nicht mehr bewältigen können. Wir gehen also zu Fuß weiter, um auf den Krater der Hekla zu kommen. Der Weg führt uns noch ein wenig über diese Jeep-Piste. Dann geht es weiter durch ein recht steiles Lava-Geröllfeld. Diese Strecke erinnert uns ein wenig an die Zugspitze – nur dass hier die großen Gesteinsbrocken fehlen, die einem so hier und da mal Halt geben. Dies überstanden laufen wir durch ein Lavafeld mit recht großen Brocken. Immer den unter Wolken verborgenen Gipfel im Blick geht es weiter stetig bergauf. Bei Höhenmeter 1250 entscheiden wir uns aber umzukehren. Grund dafür ist, dass der Gipfel nun schon seit einiger Zeit völlig im Nebel liegt und ein herannahendes Wolkenband keine Sichtverbesserung verspricht. Hier geht unsere Sicherheit vor, denn wir haben keine Kenntnis von der Umgebung oder Notrufnummern dabei. Also machen wir uns, etwas enttäuscht, wieder an den Abstieg.
Zurück im Auto geht es dann erst mal die Jeep-Piste zurück und dann weiter in Richtung Landmannalaugar. Die Landschaft wird hier immer spektakulärer. Bizarre Formen und Farben – fast schon unwirklich und wie gemalt. Auch die ersten Furten müssen wir auf diesem Weg meistern. Landmannalaugar selbst ist weniger spektakulär. Hier gibt es eine heiße Quelle, die riesige Touristenscharen zum Baden nutzen. Selbst einige hundert Meter von der Quelle entfernt hat das Wasser noch eine gute Badetemperatur. Dann machen wir uns auf zu unserem zweiten Tagesziel, dem Kap Dyrhólaey, einer Steilküste, an der die Papageientaucher nisten. Zwar sind die meisten zu dieser Zeit schon gen Süden gezogen, aber ein paar von ihnen sollen auch jetzt noch da sein. Das Kap liegt genau auf der anderen Seite des Gletscher- und Vulkanmassivs Mýrdalsjökull – wir müssen also außen herum fahren. Das geht linksrum, wo wir her gekommen sind oder auch rechtsrum. Da die rechte Piste auf der Karte ein Stück kürzer scheint und dazu noch landschaftlich sehenswert sein soll, entscheiden wir uns dafür. Schnell stellt sich dabei heraus, dass wir hier eine Weile unterwegs sein werden. Die enge Piste schlängelt sich durch die felsige Landschaft. Es geht auf und ab und es sind mehr Furten zu durchqueren. Es war so heftig, dass man kaum Tempo machen kann. Irgendwann wird der Weg zeitweilig etwas besser – abgesehen von einigen recht tiefen Schlaglöchern. Gut genug für Stephan, hier mit knapp 100 Sachen durch zu brettern – völlig von allen guten Geistern verlassen. Von der wundervollen Landschaft und den Trollen bekommt Stephan nichts mit.
70 km später – nach etwas mehr als 2 Stunden – erreichen wir dann völlig überraschend und mit einem anscheinend heilen Auto wieder asphaltierte Straßen und kommen zurück auf die Ringstraße, die uns zum Kap Dyrhólaey. Hier gibt es neben Trollen (eigenartigen Felsformationen) eben auch die Papageientaucher (Puffins). Bei unserer Whale-Watching Tour wurde zwar gesagt, dass die kleinen Racker alle schon gen Süden aufgebrochen sind, wir haben aber vor unserer Reise diverse Berichte gelesen, dass man auch im August noch welche gesichtet hat. Wir versuchen also unser Glück und entdecken auch noch ein paar. Die kleinen Racker fotografisch festzuhalten ist allerdings nicht so einfach – die Biester sind verdammt schnell im Flug …als sich dann längere Zeit keiner mehr blicken lässt, fahren wir wieder zurück nach Reykjavik. In Skógar – am Skógarfoss machen wir noch einen kleinen Stopp. Hier wird der Startpunkt von Alex‘ und Stephans Wanderung sein und hier gibt es einen 100 m hohen und 25 m breiten Wasserfall. Nach ein paar Fotos gehen wir ins nahe gelegene Hotelrestaurant und stillen unseren Hunger. Dann geht es endgültig zurück nach Reykjavik.
Mittwoch, 21. August 2013
Heute führt uns unsere Neugier zu den Geysiren.
Leider meint Petrus uns auch noch etwas Wasser mit auf den Weg geben zu müssen. Es regnet schon morgens fast unablässig und soll wohl auch so weiter gehen. Bei dem Wetter – denken wir uns – werden wir die Geysire für uns alleine haben. Aber als wir dort ankommen ist schon mächtig was los. Wir schlendern ein wenig durch den Souvenir-Shop bevor wir uns zu den Geysiren begeben.
Es geht vorbei an dampfenden und brodelnden Wassern zum „Strokkur“, wo schon eine Menge Leute auf die nächste Eruption warten. Als sich nach einer Weile und nach einem kleinen Blub nichts tut gehen wir erst mal weiter zum 100 m entfernten Namensgeber aller Springquellen – dem „Geysir“. Dieser ist allerdings schon lange Zeit ziemlich ruhig und so passiert auch hier nichts. Wir warten geduldig einige Zeit, entscheiden uns dann aber, zum „Strokkur“ zurück zu gehen. Wir platzieren uns, wie sich ein paar Augenblicke später herausstellen soll, an einer sehr ungünstigen Stelle und warten auf das Schauspiel der Springquelle. Nach einem ersten harmlosen Blub steigt plötzlich eine große Wasserfontäne auf, die der Wind alsbald in unsere Richtung treiben soll. Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig unsere Kameras in Sicherheit zu bringen und dem „Strokkur“ den Rücken zuzukehren, bevor die Wassermassen auf uns hernieder gehen. Da wir allerdings schon völlig vom Regen durchnässt sind, ist das eher eine willkommene warme Abwechslung. Wir suchen uns einen anderen Stellplatz und warten noch 2 Eruptionen ab, um ein paar Bilder zu machen und gehen dann zurück zum Geysir-Center zum Trocknen, Aufwärmen und Shoppen.
Nur etwa 10 km vom Geysir-Center entfernt liegt unsere nächste Station – der „Gullfoss“ – ein gewaltiger Wasserfall. Wir bestaunen die Wassermassen des Gletscherflusses Hvítá, die in einer ohrenbetäubenden Lautstärke 2 Kaskaden und ca. 31 m in die Tiefe stürzen. Der „Gullfoss“ – der Goldene Wasserfall – ist der wohl bekannteste Wasserfall Islands.
Unser nächstes Ziel – den „Hraunfossar“ verschieben wir aufgrund der schon fortgeschrittenen Zeit auf morgen. Stattdessen machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Hafnarfjörður – die Stadt der (Un-) Sichtbaren. Im Stadtzentrum fallen die vielen Lavahügel auf, um die man sorgsam herum gebaut hat. Hafnarfjörður gilt nämlich auch als ein Zentrum des Elfenglaubens, dem viele Isländer anhängen. So sind viele Leute davon überzeugt, dass diese Lavahügel von Elfen bewohnt wären, deren Behausungen es zu schützen gelte. Wir schauen uns den Stadtpark „Hellisgerði“ an, der in unserem Reiseführer als sehenswerte Elfenbehausung angepriesen wird. Die Landschaft des Parks wirkt romantisch unwirklich – bei Sonnenschein sicherlich mehr als an einem solch regnerischen Tag wie heute. Dieser Tag ist wahrlich ins Wasser gefallen…
Und da wir nun schon mal hier sind, schauen wir uns natürlich auch noch das Wikinger Dorf an.
Donnerstag, 22. August 2013
Heute steht der „Hraunfossar“ auf dem Programm. Natürlich nehmen wir wieder die vermeintlich kürzere Route, die sich als Jeep-Piste herausstellt und damit wieder mal mehr Zeit benötigt.
Laut unserem Reiseführer soll der „Hraunfossar“ der schönste Wasserfall Islands sein. Auf einer Länge von ca. 1 km strömen zahllose kleine Wasserfälle aus einem Lavafeld. Direkt daneben befindet sich der „Barnafoss“. Der Name Barnafoss verweist auf eine alte Sage. Als die Bewohner des Hofes Hraunsás zur Weihnachtsmesse fuhren, ließen sie zwei Kinder zurück. Als sie zurückkehrten, waren die Kinder verschwunden, aber ihre Spur führte zum Fluss. Sie sollen von einem natürlichen Steinbogen abgestürzt, in den Fluss Hvítá gefallen und ertrunken sein. Daraufhin ließ die Mutter den Steinbogen zerstören, damit sich eine ähnliche Tragödie nicht mehr ereignen kann.
Gegen 13 Uhr überlegen wir, was wir mit dem Tag noch anfangen. Wir beschließen, die weite Reise nach Þórsmörk – „Wald des Thor“ – auf uns zu nehmen.
Kurz nach der Abzweigung nach Þórsmörk ist noch ein riesiger Wasserfall – der „Seljalandsfoss“ – hinter den man sogar gehen kann, wenn man keine Angst vor Wasser hat, denn man wird bei diesem Gang recht schnell durchnässt von den unerbittlich herabstürzenden Wassermassen. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Die Weiterfahrt besteht aus Schotterpiste und unzähligen Flußdurchquerungen. Laut Alex‘ Karte sollen es 4 Furten sein – bei Furt Nummer 13 in Höhe der Wandererhütte „Langidalur“ entscheiden wir uns allerdings umzukehren, da es langsam recht spät wird und wir diese Strecke ungern im Dunkeln zurück legen wollen.
Auszug aus unserem Reiseführer: „Þórsmörk soll eines der schönsten und zugleich unzugänglichsten Naturschutzgebiete Islands nördlich des Gletschers Eyjafjallajökull sein. Nur eine 25 km lange Piste führt von der Ringstraße durch mehrere gefährliche Furten bis ins Krossátal.“
Nachdem Stephan die 13 Furten recht gut gemeistert hat ist er wohl schon so in Gedanken beim Abendessen, dass er die vielen Schafe am Pistenrand schon gar nicht mehr bemerkt. Eins der Schafe büchst plötzlich aus und läuft uns vor das Auto. Das eingeleitete Bremsmanöver reicht nicht mehr aus, um rechtzeitig anzuhalten. Und so verschwindet das Schaf unter der Motorhaube. Einige bange Augenblicke später taucht es jedoch – anscheinend unverletzt – in den Rückspiegeln wieder auf, wirft uns einen erschrockenen Blick zu und läuft wieder zu seinen Artgenossen.
Wir haben von Þórsmörk nun leider nicht viel gesehen – nun, vielleicht nehmen wir beim nächsten mal doch besser den 3mal täglich verkehrenden Bus dorthin…
Einige Zeit später wieder auf der Ringstraße – wieder mit den Gedanken beim Abendessen – hören wir plötzlich eigenartige Geräusche im Auto. Erst ignorieren wir die Geräusche. Nach ein paar Minuten werden sie aber so intensiv, dass wir lieber anhalten und Hilfe rufen. Nun sitzen wir bei Regen und gefühlter Windstärke 8 im Auto und warten auf den isländischen Pannendienst, der nach ca. 1 Stunde kommt. Der gute Mann kann leider nichts feststellen, was an dem Auto nicht in Ordnung sein sollte. Wir verbleiben mit ihm so, dass wir weiter bis nach Sellfoss fahren und er uns folgt und wenn das Auto wieder meckert, dass wir dann direkt stoppen. Leider oder auch zum Glück (wie man es sehen mag) gibt es bis Sellfoss keine Probleme mehr. Der gute Mensch vom Pannendienst bleibt also in Sellfoss und wir fahren weiter nach Reykjavik. Wie soll es auch anders sein, macht das Auto nach kurzer Zeit wieder diese Geräusche. Stephan versucht äußerst vorsichtig zu fahren und so schaffen wir es doch bis nach Hause. Hoffentlich kommen wir morgen noch zum Flughafen nach Keflavik…
Freitag, 23. August 2013
Heute gibt es ein ausgiebiges Frühstück, bei dem die noch übrigen Eier und die zu viel gekaufte Salami verarbeitet werden. Dann geht es für Alex und Stephan ans Rucksackpacken. Ich packe derweil meinen Koffer. Da wir ja nicht wissen, was genau mit dem Auto ist und ob es uns noch bis Keflavik zum Flughafen bringt, brechen wir früh genug auf. Alex entfernt vorher noch die Schafwolle…
Die Angestellte der Geysir-Autovermietung findet die Geräusche zwar merkwürdig, macht uns aber kein Probleme – nun, sie weiß ja auch nicht, wo wir gestern mit dem Auto waren und wir haben dies natürlich auch nicht erzählt, denn Flussquerungen mit Mietwagen sind grundsätzlich nicht versichert und ein Schaf hat hier sicher auch einen höheren Stellenwert als irgendwelche Touristen…Auszug aus unserem Reiseführer: „Wer in einen Unfall mit Schafen oder Pferden verwickelt ist, muss Schadenersatz leisten.“
Wir sind also recht früh am Flughafen und warten darauf, dass ich meinen Koffer aufgeben kann…
Island hat eine imposante Landschaft, es ist wohl dort auch recht kühl wie man sehen kann. Wo ist Alex dann hingewandert?
Ja, die Landschaft ist wirklich toll. Ich hab noch nie so viele verschiedene Grüntöne gesehen…
Alex ist von Skógar nach Landmannalaugar gewandert – kann du hier gucken: http://www.korpeen.de
Sehr schöner Bericht und schöne Bilder. Hat Spaß gemacht ihn zu lesen.
Dankeschön ;o)
Pingback: Island – Woche eins » sköldpadda.de