Dienstag, 1. Juli 2014
Gegen 23 Uhr erreichen wir Springdale – einen Ort direkt vor den Toren des National Parks – es sind auch zu dieser späten Uhrzeit noch gefühlt 30 Grad Hitze draußen…schwitz…
Mittwoch, 2. Juli 2014
Obwohl wir uns entschlossen haben, uns heute nicht wieder durch einen Wecker aus dem Schlaf bimmeln zu lassen, sind wir doch schon um halb 8 wach. Nach kurzer Suche finden wir auch das Gebäude, wo uns das bisher üppigste Frühstücksbuffet unserer Reise erwartet. Nach diesem opulenten Frühstück in mehreren Gängen (Toast, Waffel, Pancakes, Obst etc.) fahren wir dann in den Nationalpark. Direkt hinter dem Eingang stellen wir das Auto am Besucherzentrum ab und fahren mit einem der kostenlosen Shuttle Busse den Scenic Drive – an dem sich die Hauptattraktionen befinden – entlang. Diese Strecke darf mit Privatautos nicht befahren werden, es sei denn, man hat ein Zimmer in der dortigen Lodge gemietet. Mit dem Shuttle fahren wir bis ans Ende des Canyons zum Sinawava Temple. Von dort laufen wir noch ein Stück flussaufwärts, wo die Schlucht immer enger wird, bis zu der Stelle, wo es ohne nasse Füße nicht mehr weiter geht. Dies sind die Narrows – eine Engstelle des Virgin Rivers. Da wir für diese Wanderung, die gut 2 Tage dauert nicht genug Zeit haben, kehren wir ohne nasse Füße um und fahren mit dem Shuttle 2 Stationen zurück zum „Weeping Rock“ – einer Felsformation mit Hangquelle. Durch das aus dem Fels austretende Wasser bildeten sich am Gestein die Hängenden Gärten. Wir laufen den kurzen Trail hinauf und wieder zurück.
Anschließend nehmen wir uns den Trail zu den „Emereald Pools“ vor. Dieser erscheint auf der Karte mit ca. 2,6 Meilen wie Pipifax – auch der Reiseführer beschreibt diesen Trail als weniger anstrengende Wanderung. Der sandige und steinige Trail entpuppt sich jedoch vor allem aufgrund der großen Hitze in der Mittagssonne als ziemlich anstrengend. Irgendwann am „Upper Emerald Pool“ angekommen wird man dafür jedoch mit kühlem Nass und Schatten belohnt. Wir genießen dieses kleine abgeschiedene von wolkenkratzerhohen Felswänden umgebene Kleinod, zu dem sich nur wenige andere Touristen verirren. Der Abstieg erfolgt an spektakulären Felswänden vorbei am „Lower Emerald Pool“. Nach einer kurzen Shoppingtour im Besucherzentrum geht’s zurück zum Hotel zum Wäschewaschen und Abendessen. Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir nochmal in den Park. Wir fahren die Straße Richtung Osteingang, welche sich in steilen Serpentinen den Canyon hinaufschlängel, bis sie schließlich durch einen 1930 eröffneten, über eine Meile langen und stockfinsteren Tunnel führt. Auf der anderen Seite befindet sich ein Parkplatz und der Trailhead für den Cayon-Overlook-Trail, den wir heute Abend noch gehen wollen. Dieser verläuft entlang des Pine Creek Canyon, dessen schmale gewundene Schlucht man von oben einsehen kann. Der Trail soll, wie der Name sagt, an einem tollen Aussichtspunkt enden. Da sich der Weg immer mehr verläuft und wir in unserer überwältigenden Weisheit ohne Taschenlampen und Stative aufgebrochen sind, gehen wir den steinigen, in schwindendem Licht teilweise nicht einfach zu erkennenden Weg zurück. Auf der Rückfahrt kurz vor dm Ausgang des National Parks sehen wir plötzlich viele bunte Lichter hinter uns und hören kurz eine Sirene. Wir fahren vorschriftsmäßig rechts ran und warten bis der Officer vom National Park Service zu uns kommt. Es stellt sich heraus, dass Alex in einer 25 Mph Zone laut Officer glatte 35 Mph gefahren ist. Das ist eindeutig zu schnell… Wir haben Glück und bekommen nur eine Verwarnung und Belehrung und Erklärung, warum man hier langsamer fahren sollte. Der nette Officer wünscht uns noch einen schönen Abend und lässt uns ohne Strafe weiter fahren.
Donnerstag, 3. Juli 2014
Unsere weitere Tour starten wir heute mit einem Abstecher nach Grafton – einer Geisterstadt am Virgin River, zu der nur eine holprige Sandpiste führt. Von der Stadt übrig sind nur 3 einigermaßen gut erhaltene Häuser – nicht sehr spektakulär. Grafton ist seit 1945 nach mehreren Fluten komplett unbewohnt und wird jetzt durch eine Stiftung und einige ehemalige Bewohner noch erhalten.
Wir setzen dann unseren Weg nach Page in Arizona fort, wo wir um 13 Uhr ein Date mit einem Navajo Indianer haben für eine Tour durch den „Upper Antelope Canyon“. Leider sind wir etwas zu spät, sodass wir auf die 14 Uhr Tour umgebucht werden. Mit Monstertrucks werden wir dann auf einer holprigen Sandpiste (noch holpriger und sandiger als die nach Grafton) zum Eingang des Slot Canyon gefahren. Dort führt uns unser Guide Tanner durch die schmale Schlucht. Er erklärt uns, wie die Schlucht entstanden ist und sich immer weiter verändert und zeigt uns die besten Fotomotive. Leider gibt es aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit keine Beams (spektakuläre Sonneneinstrahlungen) mehr. Nach einer Stunde Führung geht es die holprige Piste wieder zurück.
Wir fahren nach Page rein, beziehen unser Hotelzimmer und gehen etwas essen. Später am Abend fahren wir nochmal raus zum Glen Canyon Damm am Lake Powell. Direkt um die Ecke liegt auch der bekannte „Horseshoebend“ – ein hufeisenförmiger Mäander, den der Colorado River über viele Jahrtausende gebildet hat. Wir hatten nicht erwartet, alleine dort zu sein, doch dass offensichtlich alle, in Page befindlichen Touristen hier sind, hat uns dann doch etwas überrascht. Die besten Plätze direkt am Abgrund sind daher alle schon belegt. Wir versuchen trotzdem noch ein paar gute Bilder zu machen bis die Sonne untergeht.
Bei der Betrachtung dieser Fotos fühlt man sich wie in einem Indianerfilm…ich hätte mich nicht gewundert plötzlich Winnetou vorbeireiten zu sehen. Einfach wunderschön.